Trainingslager im Berchtesgadener Land

17/7/2020
|
Fridolfing
|
DE
Training
Distanz (km):
374
Höhenmeter:
4.450
Dauer:
13:51
Autor/in:
Severin Stavinoha

Seit mehreren Jahren schon hatte ich die Idee, dem Team einmal meine heimischen Trainingsgefilde zu zeigen. Diese erstrecken sich über die Landkreise Traunstein und Altötting, sowie das Berchtesgadener Land und auf österreichischer Seite über Teile von Oberösterreich und das Salzburger Land. Nachdem die meisten Teammitglieder eher flacheres Gelände gewohnt sind, war klar, dass es in Richtung Berge gehen wird. Die Vorstellung, die Jungs einmal quer über die steilsten Anstiege der Gegend zu jagen, gefiel mir.

Am Freitag den 17.07.2020 war es dann soweit. Gegen 16:00 Uhr traf Christian Geis als erstes Teammitglied ein. Gemeinsam mit meinen beiden einheimischen Trainingspartnern Cindy und Flo drehten wir noch eine kleine Runde. Die als lockere Runde um den Waginger See geplante Ausfahrt entwickelte sich schnell zu einer versierten Trainingseinheit mit KOM-Jagd. Danach mussten die Kohlenhydratspeicher natürlich wieder aufgefüllt werden. Dies geschah dann um 19:00 Uhr mit den inzwischen eingetroffenen, restlichen Teammitgliedern beim Italiener.

Am Samstag, den 18.07.2020, um 08:00 Uhr rollte dann eine 12-köpfige Truppe, bestehend aus den NEXT LEVEL RACING Teamfahrern Tom und Fabi Dobner, Simon Huber, Christoph Meier, Jochen Schippl, Dominik Voglmaier, Christian Geis, Tristan Leopold, Severin Stavinoha und drei Fahrern des einheimischen RSC Götzing, nämlich Cindy Friebel, Florian Rückerl und Karl-Heinz Stavinoha von Fridolfing aus in Richtung Berchtesgaden. Das Teammitglied Heinz Kargl hatte sich als Betreuer zur Verfügung gestellt und begleitete die Gruppe mit dem Auto. Bei regnerischem Wetter und Temperaturen unterhalb der Wohlfühlgrenze ging es dann über Bad Reichenhall, den Saalachstausee und die Schwarzbachwacht (im Volksmund genannt „Wachterl“) in den Berchtesgadener Talkessel. Aus Sicherheitsgründen wurde entschieden, die geplante Route zu verkürzen und den bocksteilen Hirschbichlpass, sowie die Rossfeld-Panoramastraße für sonnigere Tage aufzusparen. Dafür forcierten wir das Tempo und fuhren mit wechselnder Spitze über Ramsau und Berchtesgaden nach Salzburg. Dort besserten sich die Wetterbedingungen ein wenig und somit wurde noch der Gaisberg, welcher als Salzburger Hausberg gilt, bestritten. Der Rückweg nach Fridolfing führte über Daxlueg, Bergheim und die Stadt Laufen. Mit insgesamt 153 Kilometern und 1800 Höhenmetern wurde die Tour gegen 15:30 Uhr beendet.

Am Sonntag, den 19.07.2020, um 08:00 Uhr brach die um drei Fahrer geschrumpfte Truppe zunächst ohne Frühstück, dafür bei deutlich besserem Wetter, zur zweiten Tour des Trainingswochenendes auf. Nach 40 hügeligen Kilometern und einem deutlich gestiegenen Verlangen nach (bislang nicht erfolgtem) Frühstück kehrten wir beim Gastagwirt in Eugendorf ein. Dort erwartete uns ein offensichtlich perfekt auf Radfahrerbedürfnisse abgestimmtes Frühstücksbuffet aus Produkten des eigenen Biobauernhofes und frisch zubereiteten Speisen mit auf Wunschbasis zubereiteten Omelett und Palatschinken als absolutes Highlight. Dies ist aber nicht wirklich verwunderlich, denn unser Gastgeber, Fritz Maislinger, ist selbst Landwirt und begeisterter Rennradfahrer. Hier treffen also zwei Kompetenzen aufeinander, die ihn zum absoluten Experten für radsportliche Ernährung machen. Nachdem die Energiespeicher nun aufgetankt waren, ging es weiter in Richtung Salzkammergut. Von Fuschl am See führte uns die Route weiter nach St. Gilgen und entlang des Wolfgangsees. Hier galt es die viel befahrene Seestraße schnell hinter uns zu bringen. Trotz der relativ jungen Konstellation der Gruppe, konnte unter Anleitung von Heinz ein optimaler belgischer Kreisel entstehen. Am südöstlichen Ende des Wolfgangsees, in Strobl, führte die Route dann südwestlich weiter zum Highlight der Runde, nämlich der wunderschönen Postalm. Während der Auffahrt fiel auf, dass diejenigen Fahrer, welche auf Empfehlung unseres Frühstücksgastgebers Eispalatschinken konsumiert hatten, deutlich höhere Wattzahlen produzierten. (Einen wissenschaftlichen Zusammenhang muss erst noch eine zukünftige Testreihe bestätigen.) Nach Überwindung der circa 750 Höhenmeter zum höchsten Punkt des Tages auf 1300 Metern erwartete uns ein atemberaubender Ausblick über das größte Almengebiet Österreichs. Weiter verlief die Strecke über die kurvenreiche Abfahrt Richtung Voglau. Von dort ging es über St. Kolomann weiter nach Hallein und über den Südwesten Salzburgs zurück nach Deutschland. Nach insgesamt 188 Kilometern und 2660 Höhenmetern trafen wir gegen 17:00 Uhr wieder am Ausgangspunkt in Fridolfing ein.

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal besonders bei Heinz bedanken, der nicht nur immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit Wasserflaschen, Verpflegung und Wechselklamotten auf uns wartete, sondern auch seine Erfahrung als langjähriger Rennfahrer einfließen ließ. Bei allen Anderen bedanke ich mich ebenfalls für diese beiden gelungenen Tage. Mit eurer Motivation und Begeisterung für unseren wundervollen Sport habt ihr dieses Wochenende unvergesslich gemacht.

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