Deutsche Bergmeisterschaft

18/10/2020
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Ilsfeld-Auenstein
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DE
Straßenrennen
Distanz (km):
61
Höhenmeter:
1.302
Dauer:
1:46
Autor/in:
Thomas Dobner

Zum Abschluss dieser Covid-19 Saison stand für mich in Ilsfeld-Auenstein noch ein Highlight auf meinem Rennprogramm: die Deutschen Bergmeisterschaften im Rahmen der "Müller - Die lila Logistik" Rad-Bundesliga. Dabei ging es auf einem acht Kilometer langen Rundkurs hauptsächlich auf Landwirtschaftswegen durch die Auensteiner Weinberge. Landschaftlich hatte die Strecke viel zu bieten und auch das Streckenprofil konnte sich mit dem langen und schweren Anstieg direkt nach dem Start hoch zur Burgruine Helfenberg sehen lassen, bevor es über einen Gegenanstieg mit Windkante in eine langgezogene Abfahrt in Richtung Ziel ging. Es waren 18 Runden ausgeschrieben über eine Gesamtdistanz von 144 Kilometern und 3.300 Höhenmetern. Das hochkarätige Starterfeld umfasste 200 Fahrer mit den Kontinental Teams Lotto-Kern Haus, um den Gesamtführenden Christian Koch, Jumbo-Visma Development, Vorarlberg Santic, P&S Metalltechnik, LKT Brandenburg, Maloja Pushbikers auch die Bundesliga Mannschaften wie schnelleStelle.de, BikeMarket, Sigloch-RSG Heilbronn, BikeBeat Racing und Bornträger-Assos.

Um 13:15 Uhr erfolgte der Start bei Sonnenschein, sowie sehr kühlen Temperaturen unter 10°C und ab dem ersten Kilometer sorgten die zahlenmäßig stark vertretenen Teams für ein enorm hohes Tempo, wodurch am ersten Anstieg bereits viele Fahrer den Anschluss verloren. In der zweiten Runde musste ich am Anstieg ebenfalls das Hauptfeld ziehen lassen, schaffte es aber zu Beginn der dritten Runde aus der Verfolgerguppe heraus wieder den Anschluss herzustellen. Leider verbrauchte ich bei dieser Aufholjagd zu viele Körner und überdrehte meinen Motor, sodass ich kurz vor der Kuppe im Steilstück mit 16% Steigung reißen lassen musste. In der engen Abfahrt durch die Serpentinen in den Weinbergen wurde ich von einer der vielen Verfolgergruppen eingeholt. Die Gruppe lief relativ gut, als uns jedoch zwei Runden später die Begleitwagen überholten, war es offensichtlich, dass unser Rückstand von Runde zu Runde immer größer wurde. Meine Beine hatten sich von der sehr harten Startphase mittlerweile wieder relativ gut erholt und ich hatte keine Probleme am Anstieg den Tempoverschärfungen zu folgen. Leider bekam ich nach der kalten Abfahrt dann zunehmend Probleme mit dem linken Knie, welche ich bereits nach dem letzten Rennwochenende gemerkt hatte. Aufgrund der Karenzzeit wurde die Verfolgerguppe, in der ich mich befand, nach acht Runden aus dem Rennen genommen, wobei zu diesem Zeitpunkt nur noch circa 90 Fahrer im Rennen waren. Nach 3:45 Fahrzeit erreichten noch 55 Fahrer das Ziel, wobei Michel Heßmann vom Jumbo-Visma Development Team sich vor seinem Teamkollegen Maurice Ballerstedt und Jakob Gessner vom Rad-Net Rose Team den deutschen Meistertitel im Sprint sicherte.

Persönlich war ich natürlich etwas enttäuscht, dass ich nicht länger mithalten konnte, denke aber, dass ich mich trotz Handicap auf der großen Radsportbühne ganz gut verkauft habe. Auch wenn es ein richtig hartes Rennen vom Start weg war, hat es mir sehr viel Spaß gemacht, da diese anspruchsvollen Straßenrennen zu meinen absoluten Lieblingsrennen zählen.

Dem ausrichtenden Förderverein Sportveranstaltungen Ilsfeld-Auenstein möchte ich ein sehr großes Kompliment für seine perfekte Organisation des Renntages mit einem umfangreichen und durchdachten Hygienekonzept machen. Auch unserem nationalen Dachverband, dem Bund Deutscher Radfahrer, gebührt an dieser Stelle ein Lob, dass sie unter den erschwerten Covid-19 Bedingungen uns Sportlern die Möglichkeit gegeben haben, uns auf sehr hohen Niveau miteinander zu messen.

https://www.strava.com/activities/4211760343