Brezel Race 2025

14/9/2025
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Stuttgart
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DE
Straßenrennen
Distanz (km):
120
Höhenmeter:
1100
Dauer:
3:20h
Autor/in:
Julia Bucher

Am 14. September 2025 fand zum bereits fünften Mal das Brezel Race mit Start und Ziel in Stuttgart statt. Bei mir sollte es die dritte Teilnahme werden. Während ich 2023 mit einem Defekt weit zurückgefallen war, konnte ich im vorherigen Jahr den zweiten Platz erringen. Die Wiederholbarkeit dieses Ergebnisses zweifelte ich zwar etwas an, eine Top 5-Platzierung war aber zumindest mein Ziel.  

Die Strecke verlief über 120 km mit etwas mehr als 1000 Höhenmetern. Diese verteilten sich im Großen und Ganzen auf wenige kurze, dafür aber teils recht steile Erhebungen und einen längeren Anstieg.  

Nach dem großen Massencrash beim Riderman in der Woche zuvor war der Respekt gerade vor dem Massenstart groß. Das war scheinbar jedoch nicht nur bei mir der Fall, denn insgesamt wurde sehr rücksichtsvoll gefahren. Der Veranstalter hatte auch noch einmal entsprechend zu Rücksicht gemahnt. Einzig die plötzlichen Verengungen infolge mehrerer Baustellen führten zu nervöseren Fahrmanövern.  

Die breiten Stadtstraßen aus Stuttgart hinaus wurde das Tempo hochgehalten, sodass ich mich bis zum ersten steilen Stich nach 25 Kilometern mit einem 42er-Schnitt vom Pulk eskortieren lassen konnte. Dort fand eine erste Sortierung des Feldes statt und ich gelangte in eine größere Gruppe mit - unter anderem - drei weiteren Fahrerinnen. Über mehrere Wellen fuhren wir schließlich dem längsten Anstieg des Tages, der ungefähr auf der Hälfte der Strecke lag, entgegen. Zu Beginn langsam und kontinuierlich ansteigend nahmen die Steigungsprozente auf den letzten 100 Höhenmetern deutlich zu und ich hatte gute Mühe, in meiner Gruppe zu bleiben. Es folgte eine schnelle Abfahrt, in der ich infolge eines sehr vorsichtigen Mitfahrers vor mir kurz den Anschluss verlor, und mich zurückkämpfen musste, was einiges an Körnern kostete. Auf teils schmalen Asphaltwegen an Wiesen und Feldern vorbei bahnten wir uns den Weg in Richtung Ziel, wo noch einmal eine letzte Anhöhe wartete, bevor es in die finale Abfahrt hinab nach Stuttgart gehen sollte.  

Nach wie vor befand ich mich in einer Gruppe mit drei Mitstreiterinnen. Wir fuhren um Platz 2 – 5, Platz 1 war für uns nicht mehr einholbar. Da ich die anderen Fahrerinnen als sprintstark einschätzte (so gesehen ist nahezu jeder sprintstärker als ich), versuchte ich es mit einem Angriff auf den letzten Metern am Berg. Tatsächlich konnte ich vorbeiziehen und ein wenig Abstand herausfahren, jedoch musste ich den zuvor im Rennen investierten Watt Tribut zollen, denn kurz vor der Kuppe war die Muskulatur komplett auf links gebürstet und mir „gingen die Beine auf“. Somit zogen meine Mitfahrerinnen wieder an mir vorbei und meine Mission lautete nun, zumindest noch den 5. Platz abzusichern. Zwar fährt man mit der Abfahrt in die Stadt hinab direkt auf den Zielbogen zu, biegt dann jedoch noch einmal ab, um eine gefühlt nicht aufhören wollende Schleife zu fahren. Als ich endlich um die erlösende Kurve bog, die dann auch den Zielstrich erahnen ließ, war ich heilfroh. Mit Platz 5 war und bin ich durchaus zufrieden, auch wenn das aus der Gruppe, in der ich war, natürlich der „schlechtmöglichste“ Platz war. Aber die Devise lautet ja: Hauptsache man hat es versucht. Und die schmeichelhafte Altersklasse „Seniorinnen I“ konnte ich tatsächlich für mich entscheiden… wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nun wirklich ein so wünschenswertes Prädikat ist.  

Strava von Julia