1. Blausteiner Rundstreckenrennen

10/10/2020
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Blaustein
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DE
Rundstreckenrennen
Distanz (km):
72
Höhenmeter:
1.601
Dauer:
2:19
Autor/in:
Thomas Dobner

Da die Saison aufgrund der andauernden Covid-19 Bedingungen nur mit sehr wenigen Rennen bisher aufwarten konnte, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen beim neu ins Leben gerufenen Blausteiner Rundstreckenrennen an den Start zu gehen. Der ausrichtende Verein SSV Ulm 1846 stemmte einen enormen Aufwand, um nicht nur ein sehr gut organisiertes Radrennen für viele Lizenzklassen auf die Beine zu stellen, sondern sorgte ebenfalls für perfekte Rahmenbedingungen mit einer Kaffeebar der Extraklasse von der regionalen Kaffeerösterei Kley. Die sehr anspruchsvolle Strecke mit einem 4,3 Kilometer Rundkurs auf dem zwei Anstiege mit insgesamt 95 Höhenmetern bewältigt werden mussten, sorgte im Vorfeld bereits für jede Menge Respekt, da sie ausschließlich über sehr schmale Landwirtschaftswege mit schlechten Untergrund führte. Hinzu kamen am Renntag sehr bescheidene Verhältnisse mit Temperaturen um 5°C, starkem Westwind und teilweise heftigen Regenschauern, die zusätzlich den Dreck von den Feldern auf die Rennstrecke spülten. Somit war alles angerichtet für ein hartes und ehrliches Ausscheidungsrennen über 25 Runden und 108 Kilometer.

Ich ging im 70 Starter umfassenden Feld der KT-, Elite- und Amateurfahrer als einziger Fahrer für das Next Level Racing Team an den Start. Gleich von Beginn an wurde durch die Teams um Erdgas Schwaben, Embrace the World und RSC Kempten auf der Windkante ein enorm hohes Tempo angeschlagen und das Feld auf den schmalen und kurvenreichen Kurs in die Länge gezogen. Dabei entstanden bereits die ersten Lücken und das Ausscheidungsfahren war in vollem Gange. In den nächsten Runden gelang es mir von der zweiten Verfolgergruppe zur Ersten aufzuschließen. Trotz dem Regen und dem zunehmenden Wind fühlten sich meine Beine erstaunlich gut an und ich hatte keine Probleme an den Anstiegen für Tempo zu sorgen. Da die Gruppe gut harmonierte, konnten wir im Rennverlauf immer mehr einzelne Fahrer von vorne auffahren. Die Jury verkürzte während dem Rennen die Distanz auf 70 Kilometer, da aufgrund der Strecken- und Wetterverhältnisse das Renntempo nur bei knapp über 30 km/h lag und aufgrund von zahlreichen Defekten und der Kälte ein Großteil der gestarteten Fahrer das Rennen aufgeben mussten. Aufgrund dessen zeichnete sich gegen Rennende ab, dass es in meiner Gruppe noch um Platz 8 im Ergebnis gehen würde und ich bekam dadurch nochmal extra Motivation das Rennen zu beenden, da die sehr schlechten Wetterverhältnisse sicher jeden Fahrer an diesem Tag einmal an die vorzeitige Aufgabe denken haben lassen. Zwei Runden vor Schluss entschloss ich mich meine Mitstreiter am Anstieg zu attackieren und lediglich ein Fahrer aus der acht Mann Gruppe konnte mir folgen. Wir arbeiteten perfekt zusammen, um unseren knappen Vorsprung zu verteidigen. Währenddessen konnte sich Miguel Heidemann vom Kontinental-Team Leopard aus Luxemburg als Solist absetzen und souverän den Sieg einfahren vor Robin Fischer vom Team Erdinger Alkoholfrei und Levi Meßmer von der Radunion Wangen. Mich holte auf der Schlussrunde leider noch das Pech ein und ich handelte mir einen Kilometer vor dem Ziel einen Schleicher am Hinterrad. So musste ich meinen Mitstreiter am Fuß des Schlussanstiegs kampflos ziehen lassen und letztendlich die letzten 500 Meter zu Fuß zurücklegen, wobei mich ein Großteil der abgehängten Gruppe wieder überholen konnte.

Somit blieb mir nach diesem sehr harten Rennen leider nur der 16. Platz im Gesamtergebnis, wobei lediglich 30 Fahrer unter diesen extremen Bedingungen das Ziel erreichten. In der KT-/Elite-Klasse wurde es anstatt des Top10 Ergebnisses am Ende nur der 13. Platz. Trotz der Enttäuschung über das Defektpech am Ende konnte ich mit meiner Leistung sehr zufrieden sein und vielleicht ist mit dieser Form noch das ein oder andere Ergebnis zum Ende dieser Saison noch zu holen.

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