Swim – Bike – Run. Wenigstens auf einem Drittel der Rennstrecke kannten sich Fabian und Tom Dobner aus, als sie sich mit ihrem Freund Chris Reichart zur Staffel des 37. Allgäu Triathlons über die Halbdistanz anmeldeten. Die anspruchsvolle 84 Kilometer lange Radstrecke war wie gemacht für Tom, der seine Rennform einmal bei einem anderen Event beweisen wollte. Chris Reichart als talentiertester Läufer des Trios war vor dem Start schon heiß auf den „Kuhsteig“, der am Ende des Halbmarathons auf ihn warten sollte. Den Start machte Fabi auf der Schwimmstrecke über 1,9 Kilometer im Alpsee. Sein Lebensmotto „Das wird schon gut gehen“ sollte sich auf der Schwimmstrecke des Öfteren auszahlen.
Bei schon morgens sehr milden Temperaturen starteten die Teilnehmer des „Allgäu Klassikers“ in mehreren Gruppen in das Rennen. Die Staffelteilnehmer wurden dabei in eine hintere Startgruppe mit anderen Halbdistanzathleten eingeteilt. Fabi, der auf die geballte Erfahrung von sage und schreibe einem weiteren Freiwasserschwimmen zurückgreifen konnte, ging das Schwimmen zunächst verhalten an. Er schaffte es, sogar mal ohne Leistungsmesser und Pulsuhr, einen guten Rhythmus im Rennen zu finden. Die Orientierung bei tiefstehender Sonne ließ ihn allerdings das eine oder andere Mal von der Strecke abweichen. Dank der freundlichen Hilfe der Wasserwacht, die ihn immer wieder zur Strecke zurückschickte, schaffte er es dennoch nach circa 36 Minuten an Land und übergab den Transponder an seinen Bruder Tom.
Tom startete mit vollem Zeitfahrsetup auf die 84 Kilometer lange Radstrecke. Die Warnungen von 1400 Höhenmetern oder der bis zu 18% steile Kalvarienberg ließen ihn nur schmunzeln. Hätte er allerdings gewusst, dass er über die Hälfte des Rennens ohne flüssige Verpflegung auskommen muss, wäre ihm das Lächeln früher vergangen: Bei einer Bodenwelle verlor er beide Aeroflaschen an seinem Rad. Die Nerven behielt er trotzdem und verpflegte sich so gut es ging an den offiziellen Stationen. Bei immer heißeren Temperaturen ließen allerdings die Krämpfe nicht lange auf sich warten. Erlösung gab es für ihn nach 2:20, als er in Führung liegend den Transponder an Schlussläufer Chris übergab.
Somit startete Chris als Führender der Herrenstaffeln in den abschließenden Halbmarathon. Diese Platzierung hätte sich keiner vorstellen können! Angesichts der starken Konkurrenz auf der Laufstrecke war ein Platz auf dem Podest aber noch nicht sicher. Ein Anruf machte jede Spekulation überflüssig: Chris musste wegen Kreislaufproblemen nach 5 Kilometern aus dem Rennen aussteigen.
Einen Wettkampf mit der Aussicht auf eine Top-Platzierung abzubrechen ist nicht leicht – das Team ist aber überzeugt, dass die Gesundheit immer vorgeht und Chris die richtige Entscheidung getroffen hat. Ein kühles Feierabendbier am Alpsee war ein guter Trost und so konnten die „Drei von der Tanke“ den turbulenten Tag angemessenen ausklingen lassen.